PIM (Protocol Independent Multicast)

PIM (RFC 7761) ermöglicht dynamisches Routing von Multicast-Paketen. Dabei nutzt PIM die Routinginformationen des im Router aktiven Unicast-Routing-Protokolls mit, funktioniert aber grundsätzlich unabhängig von dem verwendeten Routingprotokoll wie z. B. RIP, OSPF oder BGP.

Für ein PIM-Szenario mit ausschließlich LANCOM Router wird nur die Betriebsart PIM SSM (Source Specific Multicast) vollständig unterstützt. Für den Betrieb des PIM Sparse Mode werden Router bzw. Komponenten von Drittherstellern benötigt. PIM SSM hat den Vorteil, dass es dank einfacherer Architektur deutlich besser skaliert und ideal geeignet ist für moderne Multicast-Anwendungen wie etwa IPTV. PIM SSM setzt auf der Clientseite IGMPv3 bzw. MLDv2 (bei IPv6) voraus und kommt ohne zusätzlichen Rendezvous Point (RP) aus, da Clients neben der gewünschten Multicast Gruppe (G) auch die Multicast Source (S) direkt anfragen.

Grundsätzlich wird bei PIM SSM zwischen zwei Router-Rollen unterschieden: First-Hop-Router und Last-Hop-Router. Ein First-Hop-Router ist definiert als Router, der direkt mit Multicast IGMP- bzw. MLD-Clients bzw. Empfängern verbunden ist. Ein Last-Hop-Router ist definiert als Router, der direkt mit der Multicast-Quelle verbunden ist. Darüber hinaus gibt es noch Router, die zwischen den beiden anderen Router-Rollen geschaltet sein können. PIM muss grundsätzlich auf allen Interfaces aktiviert werden, auf denen Multicast-Routing durchgeführt werden soll. Auf Client-Interfaces muss IGMP bzw. MLD aktiviert sein.

Die folgenden PIM-Funktionen werden vom LCOS unterstützt:
Die folgenden PIM-Funktionen werden nicht unterstützt:

PIM Show-Kommandos

Die folgenden Show Kommandos stehen für PIM zur Verfügung:
  • PIM IPv4-Groups: Zeigt Informationen über beigetretene IPv4 Multicast Gruppen
  • PIM IPv6-Groups: Zeigt Informationen über beigetretene IPv6 Multicast Gruppen
  • PIM IPv4-Hello: Zeigt erweiterte Informationen über PIM-Nachbarn und PIM Hello-State auf IPv4-Interfaces
  • PIM IPv6-Hello: Zeigt erweiterte Informationen über PIM-Nachbarn und PIM Hello-State auf IPv6-Interfaces
  • PIM IPv4-Neighbors: Zeigt einen kompakten Überblick über PIM-Nachbarn auf IPv4-Interfaces. Optional kann über den Parameter [-s] [--skip-own-info] die Ausgabe des eigenen Interfaces in der Ausgabe weggelassen werden.
  • PIM IPv6-Neighbors: Zeigt einen kompakten Überblick über PIM-Nachbarn auf IPv6-Interfaces. Optional kann über den Parameter [-s] [--skip-own-info] die Ausgabe des eigenen Interfaces in der Ausgabe weggelassen werden.

Beispiel für notwendige Konfigurationsschritte

Für ein einfaches Szenario mit PIM SSM sind folgende Konfigurationsschritte notwendig:
  1. PIM global aktivieren
  2. Für alle Interfaces, die am Multicast-Routing beteiligt sind, inkl. Client-Interfaces und Source-Interface, muss ein Eintrag in der PIM-Schnittstellen-Tabelle erfolgen. Die Default-Werte können übernommen werden.
  3. Um SSM zu aktivieren, muss ein Eintrag in der IPv4- bzw. IPv6-SSM-Tabelle angelegt werden. Die Default-Werte können übernommen werden.

Konfiguration

Um PIM mit LANconfig zu konfigurieren, wechseln Sie in die Ansicht Multicast > PIM.





Protocol Independent Multicast (PIM) aktiviert
Aktiviert bzw. deaktiviert PIM auf dem Gerät.

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