Einleitung

Voice-over-IP (VoIP) steht für Sprachkommunikation in Computernetzwerken auf Basis des Internet Protokolls (IP). Die Kernidee ist, Funktionen der klassischen Telefonie über kostengünstige und weit verbreitete Netzwerkstrukturen wie z. B. das Internet bereit zu stellen. VoIP selbst ist dabei kein Standard, sondern nur ein Sammelbegriff für verschiedene Technologien (Endgeräte, Protokolle, Sprachkodierung usw.), die Sprachkommunikation in IP-Netzwerken ermöglichen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet man für das Telefonieren über ein Netzwerk (LAN oder Internet) verschiedene Begriffe. Die Begriffe "Voice over IP" oder "IP-Telefonie" werden gleichwertig verwendet, obwohl sie im eigentlichen Sinn unterschiedliche Bedeutungen haben.

Im Folgenden wird dem allgemeinen Sprachgebrauch folgend meistens von "Voice over IP" gesprochen, auch wenn IP-Telefonie gemeint ist.

Es gibt vier grundsätzliche Arten von Endgeräten, mit denen man die VoIP-Telefonie nutzen kann:

Grundsätzlich unterschiedet man dabei, ob eine VoIP-Verbindung zwischen zwei direkt über das Datennetz verbundenen Endgeräten (also PC oder ein IP-Telefon) aufgebaut wird, oder ob ein Teilnehmer im Fest- oder Mobilfunknetz eine Umsetzung der Signalisierung, der Rufnummern und der Sprachdaten erfordert. Zur Unterscheidung der verschiedenen Verbindungsvarianten haben sich die Begriffe "PC" für ein Gerät im LAN und "Phone" für ein Gerät im Festnetz eingebürgert.

PC-to-PC Kommunikation
Bei dieser Anwendung muss das Endgerät direkt in das LAN des Benutzers integriert werden. Beispiele sind ein PC, ein IP-Telefon oder ein Telefon, dass über ein ATA an das LAN angeschlossen ist. Für den PC stehen verschiedene Softwarelösungen zur Verfügung, die als „Softphone“ bezeichnet werden. Dabei ist zu beachten, dass einige dieser Programme nur mit Anwendern der gleichen Software kommunizieren können und nicht mit Softphones von anderen Herstellern. Die Kommunikation ist meist kostenlos innerhalb des Internets. Ein gängiges Beispiel ist Skype, das ein eigenes Protokoll verwendet.
PC-to-Phone und Phone-to-PC Kommunikation
In diesem Fall müssen die Gesprächsdaten vom Internet auf das Festnetz übertragen werden, in der Regel mit Hilfe so genannter VoIP-Gateways. Diese Gateways werden im Allgemeinen von Providern zur Verfügung gestellt und sind gebührenpflichtig. Eine andere Möglichkeit bieten VoIP-Router, die in der Lage sind, VoIP-Gespräche auf eine ISDN-Leitung zu vermitteln. Beispiele sind verschiedene LANCOM VoIP Router mit SIP-Gateway und ISDN-Schnittstellen. Bei der Überleitung der Gespräche ins Festnetz werden die üblichen Gebühren des Telefonbetreibers berechnet. Um selbst an einem PC angerufen werden zu können, benötigt der Teilnehmer eine VoIP-Telefonnummer, die in der Regel ebenfalls von einem Provider bereitgestellt wird. VoIP-Provider stellen üblicherweise nur einzelne Rufnummern bereit und keine kompletten Rufnummernkreise mit Stammnummer und Durchwahlen. Daher sind die von öffentlichen Providern bereitgestellten Rufnummern für viele Business-Kunden nicht attraktiv. Beim Einsatz der LANCOM VoIP Router mit SIP-Gateway können die bisher verwendeten Rufnummern weiter verwendet werden, die Funktionen der VoIP-Telefonie können zusätzlich genutzt werden.