Einstellungen für die Übertragung

Die Details für die Datenübertragung auf dem logischen Interface stellen Sie auf der Registerkarte Übertragung ein.





Paketgröße
Bei kleinen Datenpaketen ist die Gefahr für Übertragungsfehler geringer als bei großen Paketen, allerdings steigt auch der Anteil der Header-Informationen am Datenverkehr, die effektive Nutzlast sinkt also. Erhöhen Sie den voreingestellten Wert nur, wenn das Funknetzwerk überwiegend frei von Störungen ist und nur wenig Übertragungsfehler auftreten. Reduzieren Sie den Wert entsprechend, um die Übertragungsfehler zu vermeiden.
Minimale und maximale Geschwindigkeit
Der AP handelt mit den angeschlossenen WLAN-Clients die Geschwindigkeit für die Datenübertragung normalerweise fortlaufend dynamisch aus. Dabei passt der AP die Übertragungsgeschwindigkeit an die Empfangslage an. Alternativ können Sie hier die minimalen und maximalen Übertragungsgeschwindigkeiten fest vorgeben, wenn Sie die dynamische Geschwindigkeitsanpassung verhindern wollen.
Modulation Coding Scheme (MCS) (Nur verfügbar für 802.11n)
Eine bestimmte MCS-Nummer bezeichnet eine eindeutige Kombination aus Modulation der Einzelträger (BPSK, QPSK, 16QAM, 64QAM), Coding-Rate (d. h. Anteil der Fehlerkorrekturbits an den Rohdaten) und Anzahl der Spatial Streams. 802.11n verwendet diesen Begriff anstelle „Datenrate“ bei älteren WLAN-Standards, weil die Rate keine eindeutige Beschreibung mehr ist.
MCS-Index Datenströme Modulation Coding-Rate Datendurchsatz (GI=0,4 µs, 40 MHz)
0 1 BPSK 1/2 15
1 1 QPSK 1/2 30
2 1 QPSK 3/4 45
3 1 16QAM 1/2 60
4 1 16QAM 3/4 90
5 1 64QAM 1/2 120
6 1 64QAM 3/4 135
7 1 64QAM 5/6 150
8 2 BPSK 1/2 30
9 2 QPSK 1/2 60
10 2 QPSK 3/4 90
11 2 16QAM 1/2 120
12 2 16QAM 3/4 180
13 2 64QAM 1/2 240
14 2 64QAM 3/4 270
15 2 64QAM 5/6 300
Die Auswahl des MCS gibt also an, welche Modulationsparameter bei einem oder zwei Spatial-Datenströmen minimal bzw. maximal verwendet werden sollen. Innerhalb dieser Grenzen wird das passende MCS je nach den vorliegenden Bedingungen beim Verbindungsaufbau gewählt und während der Verbindung bei Bedarf angepasst. Damit wird auch der maximal erreichbare Datendurchsatz definiert, der in der letzten Spalte der Tabelle angegeben ist (hier für das kurze Guard-Intervall GI = 0,4 µs mit Nutzung des 40 MHz-Kanals).
Basis-Geschwindigkeit
Die eingestellte Basis-Geschwindigkeit sollte es auch unter ungünstigen Bedingungen erlauben, die langsamsten Clients im WLAN zu erreichen. Stellen Sie hier nur dann eine höhere Geschwindigkeit ein, wenn alle Clients in diesem logischen WLAN auch "schneller" zu erreichen sind. Bei automatischer Festlegung der Übertragungsrate sammelt der AP die Informationen über die Übertragungsraten der einzelnen WLAN-Clients. Die Rate teilen die Clients dem AP automatisch bei jeder Unicast-Kommunikation mit. Aus der Liste der angemeldeten Clients wählt der AP nun ständig die jeweils niedrigste Übertragungsrate aus und überträgt damit die Multicast- und Broadcast-Sendungen.
EAPOL-Datenrate (EAP over LAN)
WLAN-Clients nutzen EAPOL zur Anmeldung an APs über WPA und 802.1x. Dazu kapseln sie die EAP-Pakete zum Austausch der Authentifizierungs-Informationen in Ethernet-Frames, um die EAP-Kommunikation über eine Layer-2-Verbindung zu ermöglichen In manchen Fällen ist es sinnvoll, die Datenrate für die Übertragung der EAPOL-Pakete niedriger zu wählen als die Datenrate für die Nutzdaten. Bei beweglichen WLAN-Clients kann z. B. eine zu hohe Datenrate der EAPOL-Pakete zu Paketverlusten führen und so den Anmeldevorgang deutlich verzögern. Durch die gezielte Auswahl der EAPOL-Datenrate verläuft dieser Vorgang stabiler. Die Standard-Auswahl "Wie Daten" behandelt EAPOL-Pakete wie normale Datenpakete und wählt die für Datenpakete übliche Übertragungsrate bzw. aktiviert die für Datenpakete übliche Ratenadaption.
Anzahl Spatial-Streams (Nur verfügbar für 802.11n)
Mit der Funktion des Spatial-Multiplexing können mehrere separate Datenströme über separate Antennen übertragen werden, um so den Datendurchsatz zu verbessern. Der Einsatz dieser Funktion ist nur dann zu empfehlen, wenn die Gegenstelle die Datenströme mit entsprechenden Antennen verarbeiten kann.
Anmerkung: Mit der Einstellung 'Auto' werden alle Spatial-Streams genutzt, die von dem jeweiligen WLAN-Modul unterstützt werden.
RTS-Schwellwert
Mit dem RTS-Schwellwert wird das Phänomen der „Hidden-Station“ vermieden.



Dabei sind drei APs 1, 2, und 3 so positioniert, dass zwischen den beiden äußeren Geräten keine direkte Funkverbindung mehr möglich ist. Wenn nun 1 ein Paket an 2 sendet, bemerkt 3 diesen Vorgang nicht, da er außerhalb des Sendebereichs von 1 steht. 3 sendet also möglicherweise während der laufenden Übertragung von 1 ebenfalls ein Paket an 2, denn 3 hält das Medium (in diesem Falle die Funkverbindung) für frei. Es kommt zur Kollision, keine der beiden Übertragungen von 1 oder 3 nach 2 ist erfolgreich. Um diese Kollisionen zu vermeiden, wird das RTS/CTS-Protokoll eingesetzt.



Dazu schickt 1 vor der eigentlichen Übertragung ein RTS-Paket an 2, das 2 mit einem CTS beantwortet. Das von 2 ausgestrahlte CTS ist jetzt aber in „Hörweite“ von 3, so dass 3 mit seinem Paket an 2 warten kann. Die RTS- und CTS-Signale beinhalten jeweils eine Zeitangabe, wie lange die folgende Übertragung dauern wird. Eine Kollision bei den recht kurzen RTS-Paketen ist sehr unwahrscheinlich, die Verwendung von RTS/CTS erhöht aber dennoch den Overhead. Der Einsatz dieses Verfahrens lohnt sich daher nur für längere Datenpakete, bei denen Kollisionen wahrscheinlich sind. Mit dem RTS-Schwellwert wird eingestellt, ab welcher Paketlänge das RTS/CTS eingesetzt werden soll. Der passende Wert ist in der jeweiligen Umgebung im Versuch zu ermitteln.
Anmerkung: Der RTS/CTS-Schwellwert muss auch in den WLAN-Clients entsprechend den Möglichkeiten des Treibers bzw. des Betriebssystems eingestellt werden.
Lange Präambel bei 802.11b
Normalerweise handeln die Clients im 802.11b-Modus die Länge der zu verwendenden Präambel mit dem AP selbst aus. Stellen Sie hier die „lange Präambel” nur dann fest ein, wenn die Clients diese feste Einstellung verlangen.
Kurzes Guard-Interval zulassen (Nur verfügbar für 802.11n)
Mit dieser Option wird die Sendepause zwischen zwei Signalen von 0,8 µs (Standard) auf 0,4 µs (Short Guard Interval) reduziert. Dadurch steigt die effektiv für die Datenübertragung genutzte Zeit und damit der Datendurchsatz. Auf der anderen Seite wird das WLAN-System anfälliger für Störungen, welche durch die Interferenzen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Signalen auftreten können. Im Automatik-Modus wird das kurze Guard-Intervall aktiviert, sofern die jeweilige Gegenstelle diese Betriebsart unterstützt. Alternativ kann die Nutzung des kurzen Guard-Intervalls auch ausgeschaltet werden.
Frame-Aggregation verwenden (Nur verfügbar für 802.11n)
Bei der Frame-Aggregation werden mehrere Datenpakete (Frames) zu einem größeren Paket zusammengefasst und gemeinsam versendet. Durch dieses Verfahren kann der Overhead der Pakete reduziert werden, der Datendurchsatz steigt. Die Frame-Aggregation eignet sich weniger gut bei schnell bewegten Empfängern oder für zeitkritische Datenübertragungen wie Voice over IP.
STBC (Space Time Block Coding) aktiviert (Nur verfügbar für 802.11n.)
STBC ist ein Kodierverfahren nach IEEE 802.11n. Das STBC kodiert einen Datenstrom zur Übertragung in Datenblöcke, so dass es in einem MIMO-System zu besseren Empfangsbedingungen kommt.
LDPC (Low Density Parity Check) aktiviert (Nur verfügbar für 802.11n.)
LDPC ist eine Methode zur Fehlerkorrektur. IEEE 802.11n nutzt als Standard-Methode zur Fehlerkorrektur Convolution Coding (CC) und optional den effektiveren LDPC.
Broadcast-DHCP-Antworten in Unicast konvertieren
Wandelt Antwort-Nachrichten des DHCP-Servers in Unicasts um, sofern der Server sie als Broadcast versendet hat. Dies steigert die Zuverlässigkeit der Zustellung, da als Broadcast gesendete Datenpakete keinen speziellen Adressaten, keine optimierten Sendetechniken wie ARP-Spoofing oder IGMP/MLD-Snooping und eine niedrige Datenrate aufweisen.
Anmerkung: Diese Funktion ist bereits integraler Bestandteil der Einstellung Nur Unicasts übertragen, Broad und Multicasts unterdrücken und muss dafür nicht explizit aktiviert werden.
Hard-Retries (Nur im WEBconfig)
Dieser Wert gibt an, wie oft die Hardware versuchen soll, Pakete zu verschicken, bevor sie als Tx-Fehler gemeldet werden. Kleinere Werte ermöglichen es so, dass ein nicht zu versendendes Paket den Sender weniger lange blockiert.
Soft-Retries (Nur mit WEBconfig)
Wenn ein Paket von der Hardware nicht verschickt werden konnte, wird mit der Anzahl der Soft-Retries festgelegt, wie oft der gesamte Sendeversuch wiederholt werden soll. Die Gesamtzahl der Versuche ist also (Soft-Retries + 1) * Hard-Retries. Der Vorteil von Soft-Retries auf Kosten von Hard-Retries ist, dass aufgrund des Raten-Adaptionalgorithmus die nächste Serie von Hard-Retries direkt mit einer niedrigeren Rate beginnt.