Layer-3-Ethernet-Tunnel mit Layer 2 Tunneling Protocol Version 3 (L2TPv3)

Bei L2TPv3 wird Ethernet-Traffic (Layer 2) getunnelt über UDP übertragen. Hiermit können also LANs über Netzwerk- und Standortgrenzen hinweg verbunden werden.

Insbesondere bietet es sich an, WLAN-Traffic auf Seiten der Access Points in einen L2TPv3 Ethernet-Tunnel einzukoppeln und an einem zentralen Konzentrator wieder auszukoppeln. Dies erforderte ohne L2TPv3 immer einen WLAN-Controller, der dieses mittels CAPWAP Layer-3-Tunnel realisiert hat. Nun ist mit L2TPv3 losgelöst von WLAN-Controllern möglich, so dass insbesondere auch in LMC-gemanagten Szenarien der WLAN-Traffic getunnelt übertragen und zentral ausgekoppelt werden kann.

Ab LCOS 10.20 sind Layer-3-Ethernet-Tunnel mit L2TPv3 konfigurierbar. Die Konfiguration erfolgt in der bereits mit Version 2 des Protokolls vorhandenen L2TP-Endpunkte-Tabelle und in der neuen L2TP-Ethernet-Tabelle. Für ein entsprechendes Szenario siehe Konfiguration eines WLAN-Szenarios mit zentraler Auskopplung der Nutzdaten.

Mit LANconfig konfigurieren Sie L2TP unter Kommunikation > Gegenstellen > L2TP.





Für Version 3 wurde die Konfiguration der L2TP-Endpunkte-Tabelle unter L2TP-Endpunkte um die folgenden Parameter erweitert:





L2TP-Tunnel aktiv
Aktiviert den konfigurierten L2TP-Tunnel.
L2TP-Version
Die verwendete L2TP-Protokollversion, entweder Version 2 oder 3.
Wichtig: Ethernet-Tunnel sind nur mit Version 3 möglich. Achten Sie darauf, für diesen Fall hier das Protokoll "L2TPv3" auszuwählen.
Anmerkung: L2TPv3 wird im LCOS immer in UDP gekapselt. Dadurch ist eine problemlose Übertragung durch NAT-Gateways hindurch möglich.

Falls Sie eine IP-Adresse oder einen Hostnamen angeben, dann wird versucht, eine Verbindung aufzubauen. Wird das entsprechende Feld leer gelassen, wird keine Verbindung aufgebaut, es können aber Verbindungen angenommen werden. Konfigurierte Eigenschaften wie Stations-Name oder Passwort werden beim Verbindungsaufbau durch die Gegenseite geprüft; beim Annehmen von Verbindungen werden diese entsprechend geprüft.

Anmerkung: Da die verschiedenen impliziten Abhängigkeiten bei der Verbindungsannahme und der Authentisierung nicht direkt offensichtlich sind, hier einige Erläuterungen dazu:

Unter L2TP-Ethernet verknüpfen Sie L2TPv3-Sessions mit einer der 16 virtuellen L2TP-Ethernet-Schnittstellen. Die virtuellen L2TP-Ethernet-Schnittstellen können anschließend an anderer Stelle in der Konfiguration verwendet werden, z. B. in der LAN-Bridge zur Verknüpfung mit WLAN- oder LAN-Schnittstellen.





Gegenstelle
Konfigurieren Sie hier den Namen, anhand dessen der Ethernet-Tunnel auf der Gegenseite zugeordnet werden soll. Je Ethernet-Tunnel muss dieser Name also auf aufbauender und annehmender Seite gleich lauten.
L2TP-Endpunkt
Konfigurieren Sie hier den Namen des in der L2TP-Endpunkte-Tabelle konfigurierten L2TP-Endpunkts. Somit wird eine Ethernet-Tunnel-Session über diesen Endpunkt aufgebaut. Wenn nur Verbindungen angenommen, aber nicht selber aufgebaut werden sollen, kann durch leer lassen des Feldes erwirkt werden, dass beliebige Sessions angenommen werden. Natürlich müssen diese trotzdem über einen akzeptierten / aufgebauten Endpunkt aus der L2TP-Endpunkte-Tabelle "laufen". Dies kann in Szenarien, in denen nicht jeder Endpunkt auf der annehmenden Seite separat konfiguriert werden soll, sinnvoll sein.
Interface
Die für die L2TPv3-Session zu verwendende virtuelle L2TP-Ethernet-Schnittstelle.

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